Warmwasser nicht gleich heißes Wasser!

Sonntag, 12. April 2009 um 15:59 Uhr | Author: theisinger |   

Warmwasser (Erste Probleme vom Einzug 12/08 bis 05/09)

Da es uns in dieser Zeit nicht gelang, eine Badewanne voll wirklich warmen Wasser zu bekommen, haben wir die Wassertemperatur bestimmt:

Man nehme ein elektronisches Thermometer, drehe den Wasserzulauf der Badewanne auf ganz heißt und stellt einen maximalen Zulauf ein. Der Temperaturfühler des Thermometers wird in den Wasserstrahl gehalten. Die gemessene Tempertur betrug (gemessen am 5.4.09) 41 °C. Lässt man einen Becher mit Wasser volllaufen undbestimmt so die Tempertur, erhält man ebenfalls 41 °C.

Beachtet man den Hinweis des Baulieters Herr S. und dreht den Wasserzulauf im Anschlag „heiß“ nur halb auf, so wird eine Tempertur von immerhin 49 °C erhalten (gemessen am 5.4.09). Die Badewanne benötigt jedoich in dieser Einbstellung 20 min um sich ausreichend  (nicht gleich voll) zu füllen.

Man warte nun, bis der Heizungsmonteur die Anlage gewartet hat und wiederhole die Messung, so wird bei vollem Wasserzulauf eine Tempertur von 43 °C, bei halben Wasserzulauf 50,5 °C erhalten; reduziert man den Wasserzulauf auf viertel, so wird eine Tempertur von 54°C erhalten, die Badewanne braucht jedoch 40 min um sich zu füllen, wodurch das Wasser schon wieder kalt ist, bis die Wanne voll ist.

Augabe 1: Beachten Sie die Aussage des Heizungsmonteurs, dass die Anlage für die 15 Häuser nicht ausgelegt (O-Ton: „zu schwach“) ist und überlegen Sie sich nun, wie es zu so einem „Mist“ kommen konnte.

Aufgabe 2:  Extrapolieren Sie die maximal erhaltbare Badewassertemperatur, wenn statt 9 Häusern 15 bewohnt sind.

Aufgabe 3: Freuen sie sich auf ihr nächstes Vollbad und nehmen sie einen Tauchsieder mit, um die Legionellen abzutöten.

Was sind Legionellen? Legionellen (Legionella) sind eine Gattung stäbchenförmiger Bakterien in der Familie der Legionellaceae. Sie sind im Wasser lebende Bakterien. Alle Legionellen sind als potenziell humanpathogen (Eigenschaft eines Objekts, bei einem bestimmten Organismus eine Erkrankung auszulösen) anzusehen. Zur Zeit kennt man mehr als 48 Arten und 70 Serogruppen.

Die optimalen Lebensbedingungen für Legionellen sind Temperaturbereiche von 25 bis 50 °C (man vergleiche dies mit den erhaltenen Temperaturen).

Eine Übertragung von Legionellen ist prinzipiell durch Kontakt mit Leitungswasser möglich, wenn die Legionellen in die tiefen Lungenabschnitte gelangen. Nicht jeder Kontakt mit legionellenhaltigem Wasser führt zu einer Gesundheitsgefährdung. Erst das Einatmen bakterienhaltigen Wassers als Aerosol (Inhalation z. B. beim Duschen) kann zur Erkrankung führen.

Für die Errichtung und den Betrieb von Trinkwassererwärmungs- und Trinkwasserleitungsanlagen gilt das DVGW-Arbeitsblatt W 551 über die „Technischen Maßnahmen zur Verringerung des Legionellenwachstums“ vom April 2004. Danach muss am Austritt von Warmwassererzeugungsanlagen ständig eine Temperatur von mindestens 60 °C gehalten werden. Bei Anlagen mit Zirkulationsleitungen darf die Warmwassertemperatur im System nicht um mehr als 5 K beziehungsweise 5 °C gegenüber der Austrittstemperatur absinken. Somit muss die Rücklauftemperatur der Zirkulation in den Warmwasserbereiter mindestens 55 °C betragen.

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